Lütfen bekleyin..
Munzur Haber / Das vergessene Massaker der Türken an den Aleviten

Das vergessene Massaker der Türken an den Aleviten

06 Mayıs 2019, 09:40

1938 brachte die türkische Armee in Dersim bis zu 70.000 Aleviten um. Dank einiger beherzter Privatpersonen konnte der Völkermord dem Vergessen entrissen werden.

Dersim ’38“ steht auf dem Transparent, das aus dem vierten Stock im Zentrum der ostanatolischen Stadt Tunceli hängt. Vor kurzem noch ein unvorstellbares Bild – der Gebrauch des alten Namens der unbotmäßigen Provinz war im öffentlichen Leben verboten. Unvorstellbar auch, ausgerechnet an das Dersim des Jahres 1938 zu erinnern – an jene Zeit, in der das türkische Militär mit schließlich 50.000 Soldaten große Teile der alevitischen Bevölkerung der Provinz erschoss, erstach, verbrannte und deportierte. Und in der am Steuer eines der Flugzeuge, die die Dörfer bombardierten, Sahiba Gökçen saß, die Adoptivtochter von Staatspräsident Mustafa Kemal Atatürk, die hier ihre ersten Einsätze als Kampfpilotin flog.

Vor einem Jahr nun hat die Föderation der Dersim-Gemeinden in Deutschland ein Büro im Zentrum der Provinzstadt eröffnet: ein Arbeitsplatz mit Computern und Telefon für einige Mitarbeiter, die in Deutschland geschult wurden, um nach dem Vorbild des Spielberg-Archivs Interviews mit Zeitzeugen des Massakers von 1937/38 zu führen.

Der Publizist und Dokumentarfilmer Cemal Tas fand die über Achtzigjährigen überall: in Istanbul, an der türkischen Westküste, sogar in Deutschland, wo inzwischen 150.000 bis 200.000 Emigranten aus der Region leben. Die meisten aber fand er in Dersim selbst, in den abgelegenen Bergdörfern und kleinen Orten ihrer Heimat.

„Komm einfach vorbei“, hat Xidir Tunc gesagt. „Ich bin immer da.“ Xidir Tunc ist 84 Jahre alt. Rüstig, mit faltigem, dunkelbraun gegerbtem Gesicht und flinken Augen. Er hockt auf einem Schemel im Schatten eines Maulbeerbaumes, während Cemal Tas die Kamera aufstellt, die Lichtverhältnisse prüft und den obligatorischen Fragebogen zur Person ausfüllt. Xidir Tunc wird der 211. Zeitzeuge im Oral-History-Projekt Dersim ‘38 sein, das die Dersim-Gemeinden in Europa mit privaten Spendengeldern seit zwei Jahren finanzieren.

Xidir Tunc war zwölf Jahre alt damals, an jenem Tag im Sommer, als türkische Soldaten in sein Dorf einrückten. Auf einer höher gelegenen Weide hütete er gerade die Tiere. So sah er, wie Soldaten die Menschen aus ihren Häusern trieben, die Männer auf dem Dorfplatz sammelten und die Frauen und Kinder zum Hang an einem nahe gelegenen Bach scheuchten. Dann hörte Tunc einen Schuss, offensichtlich das Signal zum Beginn des Mordens.

Gleich darauf wurden die Männer mit Maschinengewehren niedergemäht und die Frauen und Kinder mit Gewehren erschossen. Anschließend zogen die Soldaten von Haus zu Haus und legten Feuer. Alles, was nicht aus Stein war, ging in Flammen auf.

Am Abend hat Xidir Tunc sich noch einmal in das stille, von Rauchschwaden überlagerte Dorf gewagt. Er sah sie liegen, 120 bis 140 Leichen, alles Verwandte und Bekannte von ihm. Auch sein Vater und zwei Geschwister waren darunter. Der Zwölfjährige floh von der Stätte des Grauens in die Berge, hauste einen Monat lang in einer Höhle und schlug sich dann zu einer Tante durch. Nur etwa 30 Dorfbewohner – das erfuhr Tunc später – haben überlebt, weil sie sich wie er zufällig woanders aufhielten. Heute sind gerade einmal fünf Häuser wieder bewohnt.

Cemal Tas kennt inzwischen viele ähnlicher Geschichten. Seine Neugier hält dennoch unvermindert an. Jeder Zeuge fügt dem Bild ein neues Mosaiksteinchen hinzu. Jeder Zeuge hilft, die Konturen der dem Schweigen entrissenen Geschichte schärfer zu zeichnen. In seinen jungen Jahren hat Tas die Tragödie seines Volkes nicht interessiert. Seit der Mittelschule lebte er in Istanbul. Tas wollte keine ethnischen oder regionalen Sonderinteressen vertreten, er wollte gemeinsam mit Arbeitern, armen Bauern und Studenten für eine internationalistische, klassenlose Gesellschaft kämpfen.

„Darüber“ sprach man nicht. „Wir wollten unser Geheimnis mit ins Grab nehmen“, hörte Cemal Tas später von seiner Mutter. „Wir hatten Angst, ihr würdet euch rächen.“ Nur manchmal, wenn der Schmerz zu groß wurde, hatte Cemal Tas’ Vater die Saz von der Wand genommen, das traditionelle anatolische Saiteninstrument, und mit dem Onkel Klagelieder angestimmt. Die Mutter hatte geweint.

Tas war bereits über 30, als er erkannte, wie sehr er sich von seinen Wurzeln entfernt hatte. Wenn er in sein Heimatdorf fuhr, sprachen ihn die Verwandten auf Kirmanci (bzw. Zazaki) an, der Muttersprache der Aleviten in der Dersim-Provinz – seiner Muttersprache. Doch er antwortete auf Türkisch, das er erst ab dem siebten Lebensjahr in der Schule gelernt hatte. „Ich war wie ein Baum“, sagt er, „dessen Äste abgesägt und durch Äste eines anderen Baums ersetzt worden waren.“

Fast wäre es der Politik gelungen, ihn entsprechend der Leitlinie „Ein Staat – eine Sprache – eine Nationalität“ zu assimilieren. Heute hat er nur ein Lächeln übrig für die hilflosen Versuche der Regierung in Ankara, die Dersimer mit riesigen steinernen Schriftzügen an den Berghängen – „Ich bin stolz, ein Türke zu sein“ – zu demütigen.

Sie wurden mit Bajonetten erstochen

Er schämte sich damals, er wollte etwas wieder gutmachen. Gemeinsam mit anderen gründete er einen Dersim-Heimatverein, der den von Ankara aufgezwungenen türkischen Namen Tunceli (Eiserne Hand) tragen musste. Er veröffentlichte Artikel über Volkslieder und Sitten in seiner Kirmanci/Zazaki-Muttersprache und reiste als angeblicher Busfahrer in die unter Ausnahmerecht stehende Heimat. Busfahrer wurden bei den achtfachen Militärkontrollen nicht überprüft. Das erste Interview über das Massaker von 1938 führte er mit seinem Onkel; seitdem kennt er seine Familiengeschichte.

19 Männer, Frauen und Kinder, so erfuhr er, waren damals in einem anderthalbstündigen Fußmarsch von türkischen Soldaten aus seinem Heimatdorf zu einem Hang irgendwo in den Bergen getrieben worden. Gewehrkugeln sollten an ihnen nicht verschwendet werden; statt sie zu erschießen, haben die Soldaten sie mit ihren Bajonetten erstochen. Allein der kleine, damals sechsjährige Onkel ist nach drei Tagen unter den Leichen hervorgekrochen.

Seit diesem Gespräch ist die Zeitzeugenbefragung Cemal Tas’ seine Lebensaufgabe. 150 Überlebende hat er auf eigene Faust interviewt, 200 weitere Personen im Rahmen des Projekts Dersim ‘38. Fast jeder Ort ruft bei ihm tragische Geschichten wach.

Tas hörte von einem dreijährigen Mädchen, das bei der Deportation entführt und unter geändertem Namen in einer türkisch- sunnitischen Familie zu einer Muslimin erzogen wurde. Er hörte von den Frauen und Kindern, die in einen Heuschuppen gelockt und bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Ein Baby starb, als die Kugel, die bei der Mutter im Nacken einschlug, vorn am Hals wieder austrat. Ein junges Mädchen wurde vor seiner Erschießung noch vergewaltigt, damit es nicht als Jungfrau ins Paradies einginge.

Mütter setzten ihre Kinder im heiligen Bergfluss Munzur aus in der Hoffnung, sie würden irgendwo angetrieben und gerettet. Andere töteten ihre Kinder, weil sie fürchteten, deren Weinen könne im Versteck alle verraten. Stammesangehörige, die sich mit Waffen in Höhlen zurückgezogen hatten, wurden als „Räuber“ von Sprengstoff zerrissen. Ein Zeitzeuge berichtete von wilden Hunden, die über die Leichen von Ermordeten hergefallen seien.

Dersim, sagt Cemal Tas, ist ein großer Friedhof. Hoch in den Bergen über einem Dorf liegen die Knochen von 97 ermordeten Männern bis heute unter freiem Himmel im Geröll. An anderer Stelle spült Regen die Knochen von notdürftig Verscharrten wieder frei. Die Ereignisse in Dersim 1937/38 bilden eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der Türkischen Republik.

Die Aleviten unterstützten anfangs die Republik

Die Provinz Tunceli/Dersim, eine unzugängliche Region in Ostanatolien mit tiefen Schluchten und Bergketten bis zu 3600 Metern Höhe, war ein Rückzugsgebiet für verfolgte Aleviten schon seit frühen Osmanischen Zeiten. In den 1930er-Jahren lebten hier und an den Rändern der Nachbarprovinzen gut 150.000 Menschen alevitischen Glaubens, von den Türken verächtlich als „Kisilbasch-(Rotköpfe)-Aleviten“ bezeichnet.

Anfangs haben die Aleviten Ostanatoliens die Gründung der säkularen Türkischen Republik 1923 begrüßt, befreite sie sie doch von der Herrschaft des Kalifats, das sie als Häretiker teilweise brutal verfolgt hatte. Sie setzten auf den Staatsgründer und Staatspräsidenten Mustafa Kemal Atatürk , der allen Bürgern ohne Ansehen der ethnisch-religiösen Zugehörigkeit gleiche Rechte zugesichert hatte. Atatürk stieß sich jedoch schnell an der feudalen Struktur ihrer Stammesverbände und dem großen Einfluss ihrer Führer – das stand im Widerspruch zu seinen Republikanismus und seinem Modernisierungsstreben.

Er stieß sich auch an der ethnischen Herkunft ihrer Bewohner und ihrer Religion – das stand im Widerspruch zu seiner Vorstellung von einem homogenen türkischen Nationalstaat sunnitischer Prägung. Ethnisch-religiösen Minderheiten haftete auch in der türkischen Republik der Geruch des Separatismus und der Unbotmäßigkeit an. Nicht-türkische Bürger wurden deshalb aus dem Grenzgebiet zu Syrien vertrieben, Griechen zur Ausreise gedrängt, kurdische Aufstände niedergeschlagen. Anfang der 1930er Jahre gerieten auch die Stämme in Dersim ins Visier.

Züchtigung und Deportation

Die Provinz bilde das wichtigste innenpolitische Problem, erklärte Atatürk anlässlich der Parlamentseröffnung 1936: „Um diese Wunde, diesen furchtbaren Eiter in unserem Innern samt der Wurzel anzupacken und zu säubern, müssen wir alles unternehmen – egal was es koste.“ Dersim sollte nur assimiliert existieren oder gar nicht. Als das Gerücht auftauchte, einige Stämme würden einen Aufstand vorbereiten, fasste die türkische Zentralmacht am 4. Mai 1937 den Beschluss zur Durchführung der Operation „Züchtigung und Deportation“.

Von einem Aufstand der Stämme mag Cemal Tas nicht sprechen. Nicht Kämpfe zwischen bewaffneten Gegnern hätten den Konflikt 1937/38 geprägt, sondern die Gräueltaten des türkischen Militärs gegenüber der Zivilbevölkerung. Ermordet wurden nicht allein die Kämpfer. Oft, so der in Dersim eingesetzte Oberst Hulusi Ibrahim Yahyagil, wären die Soldaten eingesetzt worden gegen „Bergdörfler, die in jenem Jahr einfach keine Steuern gezahlt“ hätten. Oder ihre Söhne nicht zum Militär geschickt, oder nicht – wie gefordert – alle Waffen abgeliefert hätten.

Vernichtet wurden selbst Angehörige von Stämmen, die dem Staat loyal gegenüber standen. Und die meisten Morde an Männern, Frauen und Kindern fanden erst statt, als sich Seyid Riza aus dem Stamm der Abasan, der angebliche Anführer des Aufstands, bereits ergeben hatte. Er war im Schnellverfahren verurteilt und am 15. November 1937 hingerichtet worden.

„Wir brachten Seyit Riza zum Richtplatz“, berichtete Ihsan Sabri Cagliyangil, der als junger Beamter das Gerichtsverfahren zu organisieren hatte, später in seinen Memoiren. „Niemand war da. Aber Riza sprach in die Stille und Leere, als ob der Platz voller Menschen sei: ‚Wir sind Kinder Kerbelas. Wir haben nichts verbrochen. Es ist eine Schande. Es ist grausam. Es ist Mord.‘ … Er legte sich selbst den Strick um, trat den Stuhl weg und vollstreckte seine eigene Hinrichtung.“

Die Ungebrochenheit des 75-Jährigen, der vom Gericht um fünf Jahre jünger gemacht wurde, damit er noch gehängt werden durfte, hat ihn zu einer Identifikationsfigur für den aufrechten Gang werden lassen. Im Sommer 2010 errichtete die Stadtverwaltung von Tunceli eine große Seyit-Riza-Statue am Eingang der Altstadt. Und obwohl der Provinzgouverneur sofort Protest einlegte, steht sie unangetastet bereits über ein Jahr.

Für die Dersimer erhält das Massaker von 1938 eine ähnlich große Bedeutung wie der Völkermord von 1915/17 für die Armenier oder der Holocaust für die Juden. Fast keine Familie, kein Dorf blieb von den Morden und Deportationen durch das türkische Militär verschont. Fast kein Thema hält die Menschen als Schicksalsgemeinschaft heute so fest zusammen.

40.000 bis 70.000 Ermordete

Über die Zahl der Opfer gibt es große Differenzen. Von Regierungsseite werden inzwischen 14.300 Ermordete zugegeben; Cemal Tas geht von bis zu 30.000 Toten aus. Huseyin Aygun der Rechtsanwalt, Menschenrechtler und Abgeordnete der oppositionellen Republikanischen Volkspartei CHP, kam aufgrund seiner Recherchen auf 40.000 bis 70.000 Ermordete. Weitere 12.500 Personen sollen in den Westen der Türkei deportiert worden sein.

Noch debattieren die Wissenschaftler, ob die Massaker die Kriterien der 1948 festgelegten Definition von Völkermord erfüllen, oder ob es sich noch um einen Ethnozid handelt, um die vorsätzliche Zerstörung von Sprache, Kultur und Religion einer Gruppe, aber nicht um deren vorsätzliche physische Vernichtung.

Den Dersimern ist diese Debatte zu akademisch. Sie sprechen vom Massaker oder in ihrer Kirmancki/Zazaki-Sprache von „Tertele“, das heißt von Vernichtung: der Vernichtung von Menschen, Kultur, Religion, der Vernichtung von Lebensgrundlagen, der Vernichtung fast einer ganzen Minderheit so wie im Fall der Armenier, ihrer einstigen Nachbarn.

Das Trauma in Dersim dauert an

Als der Soziologe Ismail Besikci 1990 über den „Dersim-Genozid“ schrieb, wurde das Buch unmittelbar nach seinem Erscheinen verboten und Besikci zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Cemal Tas’ erste Interviewpartner gaben nur unter großer Verschwiegenheit Auskunft. Andere weigerten sich zu erzählen. Sie hatten Angst.

Inzwischen ist Dersim glücklicherweise kein Tabuthema mehr; das Thema drang bis auf die Titelseiten der großen türkischen Zeitungen vor. Ministerpräsident Erdogan sprach 2009 im Parlament von einem „Massaker“ und wiederholte auf einer Kundgebung in der Provinz Sakarya: „Zehntausende wurden massakriert. Tunceli wurde massakriert.“ Selbst wenn diese Äußerungen der Diskreditierung der oppositionellen Republikanischen Volkspartei CHP dienten, die im Einparteienstaat von Atatürk die Verantwortung für das Massaker trug, so ist doch eine Tür aufgestoßen worden. Das Trauma in Dersim dauert an. Aber die Angst ist gewichen, und das Selbstbewusstsein gewachsen.

Tunceli ist heute der freieste Ort in ganz Ostanatolien. Obwohl der Stadt in den Neunzigerjahren eine Moschee aufgezwungen wurde und der Islamunterricht seit über zwei Jahrzehnten Pflichtfach in den Schulen ist, trägt nach wie vor keine alevitische Frau ein Kopftuch; die wenigen Kopftuchträgerinnen in der Stadt sind zugereiste türkische Studentinnen an der neu errichteten Universität.

Obwohl türkische Soldaten an den Einfahrtstraßen der Provinz stationiert sind, Militärfahrzeuge regelmäßig durch das Stadtzentrum patrouillieren und sich türkische Soldaten und PKK-Kämpfer in den umliegenden Bergen manchmal Gefechte liefern, fand in diesem Sommer schon zum elften Mal das Munzur-Kulturfestival statt. Tausende von Besuchern jubelten Künstlern zu, die zu traditioneller Musik Texte auf Kirmancki/Zazaki sangen, das viele im Stadion nach der Zwangsassimilierung mit türkischer Sprache nicht mehr verstehen. Es gibt ein starkes, wenn auch diffuses Wir-Gefühl.

Seitdem Kemal Kilicdaroglu den Parteivorsitz in der oppositionellen CHP übernommen hat, ist diese Partei trotz ihrer Verantwortung für das Massaker von 1938 zur Hoffnung von Dersimern geworden. Denn Kilicdaroglu ist ein Mann „von uns“, ein Alevit, geboren in der Provinz Tunceli. Bei den letzten Parlamentswahlen erhielt die CHP in Dersim fast zwei Drittel aller abgegebenen Stimmen.

kaynak; Welt.de

Bu haber 335 kere okundu
  • Bu haberi paylaşın:
UYARI: Konuyla ilgisi bulunmayan, hakaret içeren cümleler veya imalar, inançlara saldırı, şiddete teşvik ve tamamı büyük harfle yazılan yorumlar onaylanmamaktadır.
Kategorisindeki Diğer Haberler
Etnik, dini, sosyo-politik kimliği ve doğasıyla tarihsel özgünlüğü olan Der..